Charme trifft Charakter
Bordeaux bleibt spannend – auch 2024. Wer dachte, das berühmteste Weinanbaugebiet der Welt hätte schon alles gezeigt, wird erneut überrascht. Denn was die Winzerinnen und Winzer dieses Jahrgangs trotz aller klimatischen Herausforderungen in die Flasche gebracht haben, verdient Respekt. Hohe Regenmengen, früher Austrieb, Mehltau, Kleinbeerigkeit, Botrytis: Die Liste der Stolpersteine ist lang. Doch wie so oft zeigt sich auch dieses Mal: Die besten Châteaus meistern selbst schwierige Jahre mit Bravour.
Unser Team war im Frühjahr wieder auf Primeurreise im Bordelais unterwegs, hat viele Fassproben verkostet, Gespräche mit Winzern geführt, Keller besichtigt und vieles gelernt. Die Quintessenz: 2024 ist ein finessenreicher Jahrgang, der bei moderatem Alkohol, guter Frische und seidigen Tanninen mit hoher Trinkfreude glänzt – gerade bei den Top-Weingütern. Dabei trifft Charme auf Charakter. Die Weine werden nämlich früh trinkbar sein und zeigen Profil. Es ist außerdem ein Jahrgang, der vor allem Cabernet-Fans erfreuen wird. Und es ist ein Jahr, in dem sich das Subskribieren lohnt: Bei geringeren Erträgen, selektiver Produktion und attraktivem Preis treffen Angebot und Nachfrage auf spannende Weise aufeinander.
Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über den Bordeaux-Jahrgang 2024 und entdecken Sie die Highlights aus den einzelnen Appellationen. Überzeugt? Dann sichern Sie sich jetzt exklusiven Weingenuss – mit einer Subskription bei Ludwig von Kapff.

Das Wetter – Viel Regen, wenig Ertrag
Der Jahrgang 2024 begann früh. Schon Ende Februar trieben die Reben aus – eine Folge milder Temperaturen und feucht-warmer Bedingungen, die im Frühjahr auch erste Mehltau-Infektionen begünstigten. Und danach blieb es unruhig: Während der Blüte kam es durch kühle und regnerische Phasen zu Verrieselung (Coulure) und Kleinbeerigkeit (Millerandage), was die Erntemengen bei vielen Weingütern drastisch reduzierte – bei einigen Top-Châteaus sogar um bis zu 50 Prozent.
Der Sommer hingegen verlief vergleichsweise moderat. Hitzeperioden blieben weitgehend aus, was die Gefahr von Trockenstress reduzierte. Stattdessen bestimmten wechselhafte, aber meist warme Bedingungen die Monate Juli und August. Viele Winzer nutzten die Zeit für eine gezielte grüne Lese, um die Erträge weiter zu reduzieren und so die Konzentration in den verbliebenen Trauben zu steigern.
Der September war dann wieder nass und die Lese zog sich bis weit in den Oktober. Trotz starker Botrytis-Belastung im Herbst hielten nicht wenige Güter an einer späten Ernte fest, um eine möglichst hohe phenolische Reife zu erreichen. Wer konnte, selektionierte streng – sowohl im Weinberg als auch im Keller – und wurde oft, wenn auch nicht immer, belohnt. Die grüne Lese im August und eine behutsame Vinifikation mit minimaler Extraktion führten schließlich zu ausbalancierten, lebendigen Weinen, die durch Frische und Ausdruck beeindrucken.

Die Alkoholgrade der 2024er-Bordeauxweine bleiben moderat (12–13 %), die pH-Werte niedrig, was dem Jahrgang seine Trinkfreude verleiht. Wer die Unterschiede zwischen den Klassifikationen, Terroirs und Stilen liebt, wird diesen Jahrgang daher besonders schätzen. Entdecken Sie im Folgenden unsere Highlights aus den Appellationen.
Das linke Ufer
Médoc
Im Médoc zeigt sich das Jahr zweigeteilt: Während Toplagen mit penibler Weinbergsarbeit elegante, ausgewogene Weine hervorbrachten, fielen andere durch dünne Mittelteile oder spröde Tannine ab. Besonders die vom Cabernet betonten Weine profitierten von langen Reifephasen. Insgesamt wirken die besten Vertreter schlanker, frischer und klassischer als in den Vorjahren.
Château Cantemerle
Château Cantemerle gefällt uns schon länger sehr gut. Es ist wieder ein klassischer Haut-Médoc mit frischer, saftiger Frucht, vielschichtiger Nase aus dunklen Beeren, Minze und floralen Noten – gestützt von eleganten Tanninen. Der 2024er hat in seiner Präzision und Balance noch mal gewonnen, denn das Weingut hat zuletzt deutlich in Qualität investiert. Trinkreife: ab 2027

Saint-Estèphe
Die Châteaux in Saint-Estèphe profitierten von den kargen, gut drainierten Böden. Trotz schwieriger Wetterbedingungen im Frühjahr und Herbst konnten die besten Erzeuger dichte, dunkelfruchtige und tanninreiche Weine mit salziger Mineralität erzeugen. Sie zeigen Tiefe und Reifepotenzial, wenn im Weinberg konsequent gearbeitet wurde.
Château Montrose
Für uns ganz klar einer der Stars des Jahrgangs. Dunkle Frucht, Rauch und florale Noten prägen das duftige Bukett des Château Montrose. Am Gaumen beeindruckt der Wein mit dichter Struktur und cremigem Finish. Trotz aller Kraft bleibt er seidig und fein – ein Monument aus Saint-Estèphe, das gut altern wird. Trinkreife: ab 2030
Pauillac
2024 gehört Pauillac zu den stärksten Appellationen des linken Ufers. Der Fokus auf Cabernet Sauvignon spielte dem Jahrgang in die Karten. Die besten Weine sind strukturiert, konzentriert und besitzen jene typisch kühle Noblesse, die Pauillac berühmt gemacht hat – gepaart mit lebendiger Säure und moderatem Alkohol.
Château Pontet-Canet
Pontet-Canet präsentiert sich mit guter Farbtiefe und einem offenen Bukett aus floralen Noten, schwarzen Johannisbeeren, Lakritz, Kakao, asiatischen Gewürzen und feuchter Erde. Der Geschmack ist lebendig, energetisch und bereits ausdrucksstark. Am Gaumen wird der Wein von Schichten aus Cassis, Mineralität, Kräutern, Minze und Brombeeren getragen. Für den Jahrgang bietet er ein bemerkenswertes Volumen, ist klassisch geprägt und spiegelt das Terroir eindrucksvoll wider. Trinkreife: ab 2028

Château Mouton Rothschild
Der 2024er Mouton Rothschild kündigt sich mit Aromen von Crème de Cassis, Zigarrenkiste und Bleistiftspänen an. Am Gaumen ist er dicht gewoben, kraftvoll und vielschichtig, mit einem muskulösen, fast monolithischen Stil. Ein Pauillac von gewaltiger Struktur und großem Lagerpotenzial – klassisch, präzise und gewohnt souverän. Trinkreife: ab 2030
Saint-Julien
Hier lockt der Jahrgang Liebhaber klassischer Bordeaux-Stilistik. Dabei ist in Saint-Julien nach unseren Proben kein Kraftprotz zu finden, sondern viele fein gezeichnete Charaktere. Die Frische, Balance und Transparenz des Terroirs stehen im Vordergrund. Die Weine sind elegant, kühl in der Frucht und hervorragend strukturiert – Bordeaux für Gentlemen.
Château Léoville Barton
Bekannt für seinen strukturierten, langlebigen Stil, bietet Château Léoville Barton mit dunkler Frucht, Mineralität und kühler Eleganz wieder reichlich auf. Der 2024er fängt dabei auch das Jahr gut ein. Ein aristokratischer und klassischer Saint-Julien mit exzellenter Balance, Tiefe und Reifepotenzial. Trinkreife ab 2029
Margaux
Margaux steht 2024 für Duft, Finesse und Zurückhaltung. Der Jahrgang brachte in dieser Appellation eher zarte, elegante Weine hervor, deren Frucht klar und floral duftet, während Struktur und Textur an größere Jahrgänge erinnern. Eine gewisse Schwerelosigkeit trifft auf noble Tiefe.

Château Palmer
Schwarze Himbeeren, Espresso, getrocknete Blumen und zarte Eiche – was will man mehr von Château Palmer? Wenngleich der Fruchtdruck am Gaumen etwas geringer ausfällt als in den wärmeren Vorjahren, ist dieser Wein anziehend weich und seidig, mit einem feingliedrigen, tiefgründigen Profil. Die Frucht ist präzise, die Säure lebendig – ein Wein, der pure Finesse ausstrahlt. Durch die niedrigen Erträge zeigt er sich schön konzentriert und gleichzeitig elegant. Trinkreife: ab 2030
Moulis-en-Médoc
Zu den Gewinnern unter den kleineren Appellationen gehört Moulis. Die Weine präsentieren sich strukturiert, klar und mit guter Fruchtpräzision. Besonders dort, wo der Cabernet-Anteil dominierte, entstanden kernige, balancierte Weine mit klassischer Linie – ideal für den frühen Genuss.
Château Chasse-Spleen
Der Château Chasse-Spleen ist ein klassischer Moulis mit Frische, Tiefe und Struktur. In dunklem Rubingranat schimmert er im Glas, begleitet von violetten Reflexen. Am Gaumen zeigt er Eleganz und Klarheit – kein lauter Wein, aber einer, der mit seriösem Auftritt, feiner Säure und harmonischer Tanninstruktur überzeugt. Trinkreife: ab 2028
Graves / Pessac-Léognan
2024 war speziell für die Weißweine aus Pessac-Léognan ein starkes Jahr. Sie sind aromatisch, frisch und komplex. Aber auch die Rotweine zeigen Eleganz, Struktur und gute Frische. Gerade die Top-Güter mit Hanglage und gutem Terroir konnten trotz schwieriger Bedingungen präzise, tiefgründige Weine mit klarer Aromatik erzeugen.

Domaine de Chevalier Rouge
Wie schon in den Vorjahren gehört der Domaine de Chevalier Rouge zu den feinsten Adressen der Appellation. Der Wein verführt mit kühler Frucht, salziger Mineralität, feiner Würze und einer grandiosen Balance. Der 2024er zeigt sich im Gesamtbild wieder als betörend eleganter, hochpräziser Pessac. Trinkreife: ab 2029
Château Les Carmes Haut-Brion
Eindeutig: Château Les Carmes Haut-Brion bleibt eine Benchmark für Finesse und duftige Komplexität. Mit floralen und kräuterwürzigen Noten, seidigen Tanninen und einem Hauch Exzentrik gelingt es dem Gut, den Jahrgang eigenständig zu interpretieren. Ein Wein, der nicht laut, aber umso eindrucksvoller ist. Trinkreife: ab 2029
Sauternes
Das Süßweinjahr 2024 brachte schlanke, aber elegante Vertreter hervor. Weniger Opulenz, mehr Frische, florale Akzente und große Harmonie – das zeichnet die besten Sauternes aus. Wer Finesse statt Überfluss sucht, wird bei diesem Jahrgang fündig.
Château Guiraud
Dem Château Guiraud gelang 2024 ein ausdrucksstarker, vielschichtiger Sauternes mit intensiven Aromen von Aprikose, Ananas, kandierter Zitrusfrucht und Honig, getragen von einer frischen, spannungsreichen Säure. Die Cuvée aus 62 % Sémillon und 38 % Sauvignon Blanc zeigt sich kraftvoll, cremig und gleichzeitig elegant. Die Balance zwischen Süße (124 g/l Restzucker) und Frische ist meisterhaft gelungen – mit exzellentem Lagerpotenzial. Trinkreife: ab 2026

Das rechte Ufer
Pomerol
Der Merlot hatte es schwer – aber Pomerol hat bewiesen, dass späte Lese und konsequente Selektion sich lohnen. Die Weine zeigen sich fruchtintensiv, rund, mit seidigen Tanninen und einer frischen Säurestruktur, die sie früh zugänglich und zugleich lagerfähig macht.
Château Trotanoy
Ungewöhnlich muskulös und tiefgründig läuft der 24er Château Trotanoy über den Gaumen. Die Nase zeigt minzige Brombeeren, Kirschen und asiatische Gewürze. Am Gaumen dicht, mit kräftigen Tanninen, einem fleischigen Kern und großer aromatischer Intensität. Ein echter Langstreckenläufer aus Pomerol. Trinkreife: ab 2029
Vieux Château Certan
Vieux Château Certan steht für Noblesse und Balance. Der 2024er VCC präsentiert sich dabei in gewohnt seidiger Textur, mit dunkler Frucht, floralen Akzenten, einem Hauch Trüffel und großer Tiefe. Ein Wein für Genießer mit Geduld und Sinn für Finesse. Trinkreife: ab 2032

Saint-Émilion
In Saint-Émilion war 2024 ein Jahr der Extreme: Wer auf Kalk- oder Lehmböden arbeitete und spät las, konnte balancierte, elegante Weine mit mineralischem Ausdruck und kühler Frucht erzeugen. Andere Appellationen zeigten sich weniger konstant. Die Spitze ist jedoch stark.
Château Canon
Der Inbegriff der kalkgeprägten Eleganz Saint-Émilions. Der 2024er Château Canon zeigt sich mit feiner Frucht, kühler Mineralität und seidiger Struktur. Dieser Wein ist wieder einer der feinsten Vertreter des rechten Ufers mit Präzision, Tiefe und reichlich Charme. Trinkreife: ab 2030
Fazit – Ein Jahr zum Subskribieren
Der Bordeaux-Jahrgang 2024 ist kein lauter Jahrgang, aber ein ausdrucksstarker. Er zeigt, was möglich ist, wenn Know-how, Terroir und Fingerspitzengefühl auf ein klimatisch anspruchsvolles Jahr treffen. Die besten Weine sind frisch, finessenreich, zugänglich – und gleichzeitig lagerfähig. Wer Bordeaux liebt, bekommt 2024 einen Jahrgang mit Seele.
Die Subskriptionspreise sind attraktiv, die Mengen teils stark limitiert. Wer jetzt bestellt, sichert sich Qualität, Preisvorteile und perfekte Lagerbedingungen für den eigenen Weinkeller. Ob Sie Sammler sind oder einfach nur ein paar echte Schätze für die kommenden Jahre suchen – 2024 ist ein Jahrgang zum Subskribieren!
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