Wer in die Geschichte von Château Branaire-Ducru eintaucht, der lernt gleichzeitig auch die Anfänge eines weiteren Weinguts in Saint-Julien kennen. Das berühmte Château Beychevelle liegt direkt gegenüber von Château Branaire-Ducru. Bis ins 17. Jahrhundert hinein bildeten beide Güter ein Anwesen, ehe im Jahr 1680 ein gewisser Jean-Baptiste Braneyre jenen Teil erwarb, der heute als Branaire-Ducru bekannt ist. Eine erste Erfolgsphase erlebte das Weingut unter der Leitung von Laurent du Luc, einem Enkel Braneyres.

Nachdem das Château anlässlich der Weltausstellung 1855 als »Quatrième Grand Cru Classé« in die offizielle Bordeaux-Klassifikation aufgenommen wurde, folgten bald darauf einige Besitzerwechsel innerhalb der Familie und schließlich ein Verkauf im Jahr 1919. Qualitativ fand das Weingut erst ab 1988 wieder in die Spur, als Patrick Maroteaux das schmucke Anwesen und die Geschäftsführung übernahm. Die Beschaffenheit der Böden von Château Branaire-Ducru ließ seit jeher einiges erwarten. Nachdem 1991 ein neuer Keller errichtet wurde, befindet sich auch der zweite essentielle Teil für die Weinerzeugung auf entsprechend hohem Niveau. Patrick Maroteaux schöpft das vorhandene Potential voll aus und bringt jedes Jahr wieder einen hochklassigen Erstwein auf den Markt, der von der Frucht des dominanten Cabernet Sauvignon getragen wird, dazu komplex und frisch schmeckt. 18 Monate reift der Wein im Holz. Knapp zwei Drittel davon sind neue Fässer. Der Ausbau verleiht dem Wein Struktur und Rundheit und stützt zudem die erstaunliche Langlebigkeit des Château Branaire-Ducru. Ein aus unserer Sicht unverzichtbarer Wein aus Frankreich, der unser Sortiment zurecht veredelt.