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Pauillac

Eingebettet zwischen Saint-Estéphe im Norden und Saint-Julien im Süden liegt die Appellation Pauillac etwa 50 Kilometer nordwestlich von Bordeaux. Sie ist die Heimat der kraftvollsten und langlebigsten Bordeaux-Weine. Auf ihren Böden findet der Cabernet Sauvignon perfekte Bedingungen. Ihr Weltruhm ist eng mit den ansässigen Weingütern verknüpft, denn große Namen gibt es hier in Hülle und Fülle.

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Von den nur fünf Premier Crus des linken Ufers stammen gleich drei aus Pauillac: Château Latour, Château Lafite-Rothschild und Château Mouton-Rothschild. Letzteres rückte 1973 vom Deuxième Cru in die Spitzenklasse auf – die bislang einzige Änderung der Bordeaux-Klassifikation von 1855. Viele weitere namhafte Weingüter bewirtschaften die insgesamt 1.200 Hektar große Rebfläche um die Gemeinde Pauillac, die teilweise bis an die Gironde heranreicht. Mit Pichon-Longueville Baron und Château Pichon-Longueville-Comtesse de Lalande gehören auch zwei Deuxième Crus dazu, gefolgt von einem Quatrième und zwölf Cinquième Cru Classés. Das macht insgesamt 18 klassifizierte Güter. Eine beachtliche Menge auf wenig Raum. Der Grund für diese hohe Dichte an Qualität liegt wie so oft im Haut-Médoc zu Füßen der Winzer…Pauillac besitzt die wohl klassischsten Böden des Haut-Médoc. Sie bestehen aus drei tiefgründigen Kieskuppen, die eine optimale natürliche Drainage ermöglichen, aber auch der sommerlichen Trockenheit widerstehen können. Der Cabernet Sauvignon fühlt sich hier besonders wohl. Im südlicheren Teil um Château Latour ist der Kiesboden mit hohen Lehmanteilen versehen. Die Wucht und immense Fülle der hiesigen Weine spiegeln den Standort wider. Hohe Tanninwerte sind ebenfalls charakteristisch für diesen Stil, dem auch Mouton-Rothschild zuzuordnen ist. Weiter nördlich nimmt der Kalkanteil im kiesigen Untergrund zu und die Weine – etwa von Lafite-Rothschild – werden finessenreicher, bei unverändert durchschlagender Kraft. Auch das maritime, von der Nähe der Gironde geprägte Klima fördert die Qualität des Cabernet Sauvignons. Offiziell ist Pauillac zu über 60 Prozent mit dieser Rebsorte bestockt und zu rund 30 Prozent mit Merlot. In den meisten der 18 Cru Classés sowie der 7 Crus Bourgeois dominiert der Cabernet Sauvignon aber noch deutlicher. Das Ergebnis sind besonders gut strukturierte, extrem langlebige Weine, die erst mit der Reife, auf die man schon mal 20 Jahre warten muss, ihre tiefe, fast unergründliche Kraft und Finesse offenbaren.Qualitativ dicht hinter den Premier Crus haben sich mit Château Lynch-Bages und Château Pontet Canet zwei eindrucksvolle Weingüter mit Cinquième Cru-Classé-Status positioniert, deren Weine gegenüber der Spitzenklasse für deutlich weniger zu haben sind. Wer noch kleiner einsteigen möchte, landet darüber hinaus mit Château d’Armailhac (5ième), Château Pédesclaux (5ième) oder Château Pibran (Cru Burgeois) großartige Treffer, die vor allem eines bieten: den unverfälscht kraftvollen Stil aus Pauillac.