Wie wird alkoholfreier Rotwein hergestellt?
Die Produktion von alkoholfreiem Rotwein beginnt wie bei herkömmlichem Wein. Zunächst entsteht ein klassischer Rotwein, dem anschließend der Alkohol entzogen wird. Dafür haben sich vier Hauptverfahren etabliert:
- Vakuumdestillation: Der Wein wird unter vermindertem Druck erhitzt. Dadurch verdampft der Alkohol bereits bei etwa 27 – 30 Grad Celsius. Alkoholfreier Rotwein, der mit dieser besonders sanften Methode hergestellt wird, kommt dem Ursprungswein geschmacklich sehr nahe.
- Spinning Cone Column: Dieses Verfahren nutzt eine rotierende Kolonne, um eine besonders präzise Trennung von Aromen und Alkohol zu erreichen. Die Kolonne trennt die flüchtigen Bestandteile, bevor der Alkohol entfernt wird. Dies schont die Aromen und verleiht dem Wein eine hohe geschmackliche Qualität.
- Umkehrosmose: Dabei fließt der Wein durch eine feinporige Membran, die die Alkoholmoleküle von der restlichen Flüssigkeit trennt. Dieser Weg der Entalkoholisierung kann sich über mehrere Stunden erstrecken und schont die Aromenstruktur.
- Dünnschichtverdampfung: Der Wein wird auf mindestens 78 Grad Celsius erhitzt, damit der Alkohol verdampfen kann. Dabei geht allerdings einiges Aroma verloren. Um den Geschmack zu verbessern, werden häufig oft Traubensaft und Kohlensäure hinzugefügt.
Die Qualität und der Geschmack des Endprodukts hängen
in hohem Maße davon ab, welches Verfahren der Entalkoholisierung zum Einsatz
kommt. Hochwertiger alkoholfreier Rotwein wird in der Regel mittels Vakuumdestillation oder
Umkehrosmose hergestellt, um die Essenz der Trauben möglichst
vollständig zu erhalten. Beide Methoden erlauben es, einen entalkoholisierten Rotwein zu produzieren, der dem Original in Aroma, Geschmack und Charakter weitgehend
entspricht.
Sind alkoholfreie Rotweine zu 100 % ohne Alkohol?
Anders, als es die Bezeichnung nahelegt, enthält alkoholfreier Wein fast immer noch Spuren von
Alkohol. Laut gesetzlicher Definition dürfen als »alkoholfrei« gekennzeichnete
Getränke bis zu 0,5
Volumenprozent Alkohol haben. Da auch in winzigen Mengen vorhandener
Alkohol den Geschmack des Weins positiv beeinflusst, nutzen viele Hersteller
diesen Spielraum. Zumindest offiziell garantiert vollständig alkoholfreier
Rotwein ist an den Kennzeichnungen »0,0 %« oder »ohne Alkohol« auf dem Etikett zu erkennen.
Allerdings findet sich meistens auch hier noch ein Hauch Alkohol – genau wie
bei Fruchtsäften und anderen Produkten, die einem natürlichen Gärungsprozess
ausgesetzt sind.
Welche alkoholfreien Rotweine gibt es?
Alkoholfreier Rotwein kann in jeder Geschmacksrichtung ausgebaut werden. Er kommt reinsortig oder als Cuvée daher, pur oder veredelt. Die meisten Rotweine ohne Alkohol sind Stillweine. Moussierender alkoholfreier Rotwein ist in der Regel mit Kohlensäure angereichert. Zu den interessantesten roten Rebsorten als Basis für alkoholfreie Weine gehören primär die folgenden:
- Pinot Noir: Seine elegante Fruchtigkeit und die sanften Tannine bleiben auch ohne Alkohol erhalten und sorgen für einen ausgewogenen Geschmack.
- Primitivo: Die intensive Frucht und der natürliche Gehalt an Zucker kommen in alkoholfreien Versionen wunderbar zur Geltung.
- Dornfelder: Seine kräftige Farbe und das fruchtige Aroma überstehen fachkundig ausgeführte Entalkoholisierung und verleihen dem Wein Körper.
- Regent: Die ausgeprägte Fruchtigkeit und die weichen Tannine dieser Rebsorte machen sie ideal für alkoholfreie Rotweine mit vollem Geschmack.
- Merlot: Seine samtigen Tannine und die charakteristischen Aromen von roten Früchten bleiben auch ohne Alkohol präsent und sorgen für einen runden Geschmack.
Wie in der klassischen Rotweinproduktion experimentieren viele Winzer auch hier mit Cuvées, um komplexere Geschmacksprofile zu erzielen. Gelungene Verschnitte ermöglichen es, ausgewogene und interessante alkoholfreie Rotweine zu kreieren. Neben typischen Rotweinstilen existieren auch innovative Ansätze, die auf die Veredelung mit Gewürzen und Fruchtextrakten, z.B. aus der Brombeere, setzen. Zudem tragen Polyphenole aus der Traube dazu bei, den Geschmack und die Farbe zu intensivieren.
Warum sind Sulfite wichtig?
Alkoholfreie Rotweine enthalten in der Regel Schwefeldioxid bzw. Sulfite, um die Haltbarkeit und Stabilität zu gewährleisten. Sie dienen als Konservierungsmittel und schützen den Wein vor Oxidation. Gerade bei alkoholfreien Weinen, bei denen der natürliche Schutz durch Alkohol fehlt, sind Sulfite unverzichtbar. Schwefeldioxid bewahrt die Frische und verhindert den mikrobiellen Befall. Ohne Sulfite und Schwefeldioxid würden die Weine schneller verderben und an Qualität verlieren.
Welche Winzer und Marken sind bekannt für alkoholfreien Rotwein?
Ludwig von Kapff bietet eine erstklassige Auswahl an hochwertigen alkoholfreien Rotweinen renommierter Produzenten. Darunter finden sich Weingüter, die sich mit der Kreation eigener Marken auf die Herstellung exzellenter Weine spezialisiert haben.
Doppio Passo Primitivo Alternativa ist ein alkoholfreier Rotwein, lieblich ausgebaut und sehr sortentypisch. Er wird aus einem Verschnitt von reif geernteten und am Rebstock angetrockneten Trauben produziert und überzeugt mit einem intensiven Duft nach Brombeere und weichen Tanninen.
Wenn Ihr idealer alkoholfreier Rotwein trocken und reich strukturiert sein soll, empfehlen sich die Weine vom Pfälzer Weingut A. Diehl und dem im Rheingau ansässigen Weingut Leitz. Die entalkoholisierten Rotweine aus der Serie EINS-ZWEI-ZERO von Leitz bestechen durch fruchtige Frische, lebendige Säurestruktur und eine angenehme Tanninstruktur, die an klassische Rotweine erinnert. Der Leitz ZERO-POINT-FIVE aus der Rebsorte Spätburgunder ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie gut entalkoholisierter Rotwein schmecken kann.
Das Weingut A. Diehl produziert eleganten
alkoholfreien Rot-, Rosé- und Weißwein.
Die roten Sorten überzeugen durch Noten von reifen Früchten, dezente Gewürznoten und eine samtige, ausgewogene Struktur am Gaumen. Auch in ihnen sind Schwefeldioxid bzw. Sulfite zur Sicherung der Qualität enthalten.
Schmeckt man einen Unterschied zwischen normalem und alkoholfreiem Rotwein?
Ja, erfahrene Weinkenner werden in der Regel einen Unterschied feststellen. Bei herkömmlich
produziertem Wein ist Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger und sorgt für Körper und Struktur. Letztere entsteht bei normalem Wein auch durch Polyphenole, zu denen die Tannine gehören. Die Hauptunterschiede im Geschmacksprofil sind:
|
Normaler Rotwein |
Alkoholfreier Rotwein |
Körper |
voll, runder |
geradliniger, weniger komplex |
Tannine |
je nach Rebsorte und Art der Herstellung präsenter |
im Allgemeinen weniger betont herausgearbeitet |
Säure |
ausgewogen |
tendenziell präsenter |
Aromen |
vielschichtig |
oft fruchtbetonter |
Abgang |
lang anhaltend |
sanft, weniger intensiv |
Textur |
samtig, geschmeidig |
filigran, erfrischend |
Kalorien (durchschnittlich) |
750 – 800 pro Liter |
200 – 250 pro Liter |
Moderne Herstellungsverfahren sind darauf ausgerichtet,
möglichst viele der ursprünglichen Aromen zu erhalten. Die Herausforderung
besteht darin, die Struktur und Vielschichtigkeit alkoholhaltiger Weine zu
erzielen. Anders als etwa ein anspruchsvoller Cabernet Sauvignon lässt sich ein
auch jung zu trinkender Rotwein wie Primitivo oder Spätburgunder vergleichsweise einfach
entalkoholisieren, ohne dass viel von seinem Charakter verloren geht. Um die Textur
und den Körper ihrer alkoholfreien Rotweine zu steigern, experimentieren einige
Hersteller mit dem Zusatz von Polyphenolen wie Tanninen oder der Verwendung von Trauben mit
höherem natürlichem Tanningehalt, um dem Wein mehr Struktur zu verleihen.
Andere setzen auf spezielle Gärungstechniken oder die Zugabe von natürlichen
Aromen, um die Komplexität zu erhöhen.
Alkoholfreien Rotwein bei Ludwig von Kapff entdecken
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*** Bei den dargestellten Produkten handelt es sich um entalkoholisierte Weine.