Mit der Aufteilung des Pichon Longueville Weingutes durch den Baron Mitte des 19. Jahrhunderts und der Übernahme durch seine 3 Töchter begann die weibliche „Herrschaft“ über Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande – kurz Pichon Comtesse genannt. Nachdem es dann im Jahre 1926 von der Familie Miailhe gekauft und von Edouard F. Miailhe über viele Jahre geführt wurde, vermachte er es seiner Tochter May Elaine de Lencquesaing. Im Jahre 2006 erwarb schließlich das Champagnerhaus Louis Roederer die Mehrheitsanteile. Pichon Comtesse war somit seit der Teilung Mitte des 19. Jahrhunderts feminin geprägt.

Dies hat sich auch auf den Geschmack des Weines ausgewirkt. Im Vergleich zum eher robusten Nachbarn Pichon Baron gilt Pichon Comtesse als zartgliedrig, schmeichelnder und schon in der Jugend schön zu trinken. Diese Rundheit liegt vor allem an der besonderen Rebsortenzusammensetzung, die den Weinen eine elegante, ausgewogene und finessreiche Persönlichkeit verleiht, was vielleicht auch an dem recht hohen Anteil an Merlot im Verschnitt liegen mag. Daneben werden auf den 89 Hektar Rebfläche noch 55% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot angepflanzt. Das Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande hat durch beständige Qualitäten und Dynamik, es zu internationalem Ansehen geschafft und bringt den einzigartigen Charakter dieses prestigreichen Terroirs in seinen Weinen gut zum Ausdruck und zur Enfaltung.