Klassiker von der südlichen Rhône
Ein Châteauneuf-du-Pape ist kein gewöhnlicher Wein, er ist ein Stück französische Geschichte. Tief verwurzelt im sonnenverwöhnten Süden der Rhône, geprägt von jahrhundertealten Reben, der Macht der Päpste und dem Zauber des Terroirs, fasziniert dieser Rotwein Kenner wie Genießer gleichermaßen. Wer Châteauneuf-du-Pape kauft, entscheidet sich nicht nur für Wein, sondern für ein ganz besonderes Kapitel seiner Kunst.
Was ist Châteauneuf-du-Pape?
Châteauneuf-du-Pape ist einer der bedeutendsten und geschichtsträchtigsten Weine Frankreichs. Der Name bedeutet übersetzt »neues Schloss des Papstes« und dieser klangvolle Titel ist kein Zufall. Im 14. Jahrhundert verlegte Papst Clemens V. seinen Sitz von Rom nach Avignon. Clemens VI., einer seiner Nachfolger, ließ anschließend in den Weinbergen eine prachtvolle Sommerresidenz errichten: das neue Schloss des Papstes. Die Nähe zur päpstlichen Macht verhalf dem Ort zu internationalem Ruhm und machte den dort erzeugten Wein rasch zum begehrten Luxusgut.
Heute steht der Name Châteauneuf-du-Pape für kraftvolle, komplexe Rotweine aus dem Süden der Rhône. Das Weinbaugebiet liegt zwischen Avignon und Orange in einem besonders warmen und trockenen Klima mit mediterranem Einfluss. Jährlich werden rund 15 Millionen Flaschen produziert – ein beeindruckendes Volumen, das dennoch nichts an der hohen Qualität der Weine und der Handwerkskunst der Winzer ändert. Die Appellation umfasst rund 3.200 Hektar Rebfläche und war 1936 die erste Region Frankreichs, die offiziell den Status einer geschützten Herkunftsbezeichnung erhielt.
Châteauneuf-du-Pape: Eine Appellation mit Geschichte
Die Appellation Châteauneuf-du-Pape ist nicht nur eine der ältesten Frankreichs, sondern auch eine der einflussreichsten in der Geschichte des französischen Weinbaus. Bereits 1923 schlossen sich mehrere engagierte Winzer unter der Leitung von Baron Pierre Le Roy de Boiseaumarié zusammen, um ein strenges Regelwerk für den Weinbau der Region aufzustellen. Ihr Ziel: die Einzigartigkeit der Weine zu schützen und höchste Qualität zu sichern. Diese Bemühungen mündeten 1936 in der offiziellen Anerkennung als Appellation d’Origine Contrôlée (AOC), nach der EU-Reform heute auch Appellation d'Origine Protégée (AOP) genannt.
Ein zentrales Element des Terroirs von Châteauneuf-du-Pape sind die berühmten »galets roulés«, faustgroße, runde Kieselsteine, die den Boden bedecken. Sie speichern tagsüber die Hitze der Sonne und geben diese in der Nacht wieder ab – ein natürlicher Wärmespeicher, der die Trauben bei der Reife unterstützt. Dieses besondere Mikroklima, ergänzt durch den trockenen Mistral-Wind, verleiht den Weinen eine bemerkenswerte Dichte, Kraft und Tiefe. Anders als benachbarte Appellationen wie Gigondas oder Vacqueyras steht Châteauneuf-du-Pape zudem für eine große Vielfalt an Weinen – ermöglicht auch durch den Einsatz von bis zu 13 verschiedenen Rebsorten.

Wein aus bis zu 13 Rebsorten
Die bis zu 13 zugelassenen Reborten für den Rotwein der Appellation sind eine Besonderheit, die es so in kaum einem anderen Weinbaugebiet gibt. Im Mittelpunkt steht jedoch die sogenannte GSM-Cuvée: eine Kombination aus Grenache, Syrah und Mourvèdre. Grenache nimmt darin oft eine Schlüsselrolle ein und dominiert viele der Cuvées. Mancher Châteauneuf besteht sogar zu 100% aus dieser Rebsorte. Syrah wiederum bringt Würze und Farbe, Mourvèdre liefert Tiefe und Reifepotenzial.
Auch weißer Châteauneuf-du-Pape ist zugelassen, wenn auch selten. Er macht weniger als 10% der Produktion aus. Hier setzen die Weingüter vor allem auf die Sorten Roussanne, Clairette und Grenache Blanc. Die Weißweine bestechen mit einer intensiven Aromatik, oft geprägt von gelben Früchten, floralen Noten und einer Kräuterwürze. Die Vielfalt an Rebsorten erlaubt es den Winzern, sehr charakterstarke und individuelle Weine zu erzeugen – egal ob in Rot oder Weiß.
Die wichtigsten Rebsorten im Überblick
Rebsorte |
Farbe |
Charakteristik |
Grenache |
Rot |
Fruchtig, warm, weich – das Rückgrat vieler Cuvées |
Syrah |
Rot |
Würzig, farbintensiv, mit pfeffriger Struktur |
Mourvèdre |
Rot |
Dunkel, kraftvoll, mit Lagerpotenzial |
Roussanne |
Weiß |
Aromatisch, elegant, mit feiner Kräuternote |
Clairette |
Weiß |
Frisch, floral, mit zarter Säurestruktur |
Grenache Blanc |
Weiß |
Rund, fruchtbetont, harmonisch |
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Die wichtigsten Weingüter für Châteauneuf-du-Pape
In Châteauneuf-du-Pape stehen zahlreiche Weingüter, die mit Hingabe Weine von Weltrang erschaffen. Besonders erwähnenswert ist die renommierte Domaine des Sénéchaux, die sich unter der Leitung der Familie Cazes zu einem echten Aushängeschild der Appellation entwickelt hat. Die Rotweine der Domaine zeichnen sich durch eine elegante Balance aus Frucht, Würze und Kraft aus – typisch für die Region und doch mit einer klaren Handschrift. Wer authentischen Châteauneuf-du-Pape Wein sucht, wird hier fündig.
Ein weiteres Schwergewicht ist Michel Chapoutier – einer der bedeutendsten Winzer der Rhône. Sein Name steht für höchste Qualität, biodynamischen Anbau und eine tiefgreifende Kenntnis des Terroirs. Chapoutiers Weine aus Châteauneuf-du-Pape verbinden Tiefe, Mineralität und Finesse und zählen zu den begehrtesten der Region. Das Profil des Hauses ist unverkennbar und ein Muss für anspruchsvolle Genießer.
Neben diesen Leuchttürmen gibt es zahlreiche kleinere familiengeführte Châteaux und Winzer, die mit viel Herzblut großartige Rotweine erzeugen. Viele dieser Weingüter bewirtschaften sehr alte Reben, deren geringe Erträge für eine besonders konzentrierte Aromatik sorgen – einer der Gründe, warum Châteauneuf-du-Pape bis heute zu den Spitzenweinen Frankreichs zählt.
Châteauneuf-du-Pape: Jahrgänge im Überblick
Der Jahrgang spielt bei einem Châteauneuf-du-Pape eine entscheidende Rolle, denn das Klima an der Rhône ist zwar meist stabil, bringt aber nicht jedes Jahr gleich gute Bedingungen für den Weinbau. Besonders 2020 und 2021 gelten unter den jüngeren als hervorragende Jahrgänge. Beide lieferten gesunde Trauben mit optimaler Reife, was sich in vielschichtigen und kraftvollen Weinen mit großem Lagerpotenzial widerspiegelt. Wer Châteauneuf-du-Pape aus diesen Jahren wählt, setzt auf sichere Qualität.
Ein Rückblick auf die letzten zehn Jahrgänge zeigt: In Châteauneuf-du-Pape bringen selbst durchschnittliche Jahre überzeugende Rotweine hervor. Viele Weine lassen sich nach wenigen Jahren genießen, erreichen ihren Höhepunkt jedoch erst nach längerer Reifezeit. Das bedeutet: Einige Jahrgänge können bereits geöffnet werden, andere sollten noch ruhen – je nach persönlichem Geschmack und Geduld.

Jahrgangstabelle Châteauneuf-du-Pape (2013–2022)
Jahrgang |
Bewertung |
Stil |
Trinkreife |
2022 |
sehr gut |
fruchtig, ausgewogen |
ab 2026 |
2021 |
hervorragend |
elegant, frisch, präzise |
jetzt – 2040 |
2020 |
hervorragend |
vollmundig, kraftvoll |
jetzt – 2045 |
2019 |
exzellent |
dicht, konzentriert |
jetzt – 2040 |
2018 |
gut bis sehr gut |
weich, früh zugänglich |
jetzt – 2030 |
2017 |
sehr gut |
reif, aromatisch |
jetzt – 2032 |
2016 |
herausragend |
strukturiert, tief |
jetzt – 2040+ |
2015 |
sehr gut |
reif, ausgewogen |
jetzt – 2035 |
2014 |
solide |
frisch, elegant |
jetzt trinken |
2013 |
durchschnittlich |
frisch, weniger Tiefe |
jetzt trinken |
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Der »Châteauneuf-du-Pape-Skandal«
Auch eine traditionsreiche Region wie Châteauneuf-du-Pape bleibt nicht von Skandalen verschont. Im Jahr 2005 erschütterte ein Betrugsfall die französische Weinwelt: Mehrere große Weingüter der Region gerieten in die Schlagzeilen, weil sie Weine mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Châteauneuf-du-Pape deklarierten, obwohl sie Trauben aus anderen Gebieten verwendet hatten. Rund 400.000 Liter Wein waren betroffen – eine enorme Menge, die das Vertrauen in die Appellation kurzzeitig ins Wanken brachte.
Der Fall wurde öffentlich, nachdem Zoll- und Landwirtschaftsbehörden Unregelmäßigkeiten aufdeckten. Besonders brisant: Auch international bekannte Namen wie Beaucastel und Nerthe standen zeitweise im Fokus, wurden später aber entlastet. Die Konsequenz war ein Umdenken in der gesamten Region. Die Kontrollmechanismen wurden verschärft, die Rückverfolgbarkeit verbessert und das Regelwerk für die AOP nochmals geschärft. Heute gilt die Appellation wieder als vorbildlich – gerade weil sie aus dem Skandal gelernt hat und nun mit noch mehr Transparenz und Qualitätsbewusstsein arbeitet.
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FAQ – Häufige Fragen zu Châteauneuf-du-Pape
In einem roten Châteauneuf-du-Pape dürfen bis zu 13 verschiedene Rebsorten verwendet werden. Die Hauptrolle spielt meist Grenache, unterstützt von Syrah und Mourvèdre – eine Kombination, die als »GSM-Cuvée« bekannt ist. Einige Weine bestehen auch zu 100% aus Grenache. Weiße Châteauneuf-du-Pape enthalten Sorten wie Roussanne, Clairette und Grenache Blanc
2005 wurde bekannt, dass einige Produzenten fälschlicherweise Trauben aus anderen Regionen als Châteauneuf-du-Pape deklariert hatten. Rund 400.000 Liter Wein waren betroffen. Die Appellation verschärfte infolgedessen ihre Kontrollen und gilt heute wieder als besonders verlässlich.
Der Name bedeutet »neues Schloss des Papstes«. Er geht zurück auf Papst Clemens VI., der im 14. Jahrhundert bei Avignon eine Sommerresidenz in den Weinbergen errichten ließ – das berühmte Château, das dem Wein seinen Namen gab.
Châteauneuf-du-Pape liegt im Süden der Rhône, zwischen Avignon und Orange. Es gehört zu den bekanntesten Weinbaugebieten Frankreichs und umfasst rund 3.200 Hektar Rebfläche mit mediterranem Klima.
Aktuell gelten die Jahrgänge 2020 und 2021 als besonders gelungen: kraftvoll, balanciert und mit hervorragendem Reifepotenzial. Auch 2016 und 2019 werden von Kennern sehr geschätzt.