Französischer Weißwein

Während sich andere Weinnationen meist entweder als Weißwein- oder als Rotweininstanz etablieren, herrscht im Mutterland Frankreich eine wunderbare Ausgeglichenheit. Schließlich ist auch französischer Weißwein – wie sein rotes Pendant – beim Thema Eleganz und Noblesse das Maß aller Dinge. Verantwortlich dafür sind die höchst unterschiedlichen Anbaubedingungen in den einzelnen Regionen und damit die Möglichkeit, die Vorteile von Terroir und Rebenwahl…

Französischer Weißwein ist in ganz Frankreich zuhause – und in der Welt

Um das Gesicht französischen Weißweins wirklich zu verstehen, sollten Sie Ihre Reise nicht in den typischen Regionen an der Loire, der Rhône oder in Burgund beginnen. Viel interessanter ist ein Blick ins Elsass.

Hier an der Grenze zu Deutschland, das sich ebenfalls als Weißweinnation etabliert, schafft französischer Weißwein einen sehr spannenden Spagat zwischen der französischen Grandezza, die praktisch allen Weinen aus Frankreich zu eigen ist, und einer fast unterkühlten Eleganz, wie sie oft für deutsche Weißweine postuliert wird. In diesem Aromenspiel finden Sie am besten heraus, welcher Unterschied zwischen den verschiedenen Weißweinnationen besteht und warum Frankreich in der ganzen Welt zuhause ist.

Federführende Rebsorten in Frankreichs Weißwein sind, wie sollte es anders sein, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Doch je weiter südlich sie kommen, desto größer wird die Rebenvielfalt, der sich die Winzer widmen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Während der eher kühle Norden nur für bestimmte Weißweinreben ideal ist, die eine unwahrscheinlich elegante Tiefe entwickeln, können im Süden mit mediterraner Wärme auch andere Gewächse gedeihen, die sich dann als sehr fruchtige und warme Weißweine, wie zum Beispiel aus dem Languedoc, präsentieren. So findet jeder Weißweingaumen garantiert ein französisches Tröpfchen nach seinem Gusto.

Weißwein aus Frankreich bei Ludwig von Kapff: Klassenprimus

Wie jeder Wein aus Frankreich ist auch französischer Weißwein ein Produkt einer überaus strengen Herkunftskontrolle und das Ergebnis sorgfältiger, lang gepflegter Weintraditionen und diesem ganz besonderen Selbstverständnis der Winzer, das es so wohl nur hier gibt. Und damit darf sich französischer Weißwein durchaus in vielen Aspekten als Klassenprimus rühmen.

Das gilt für alle Preisklassen und Regionen gleichermaßen, allerdings sind die weißen Weine meist weitaus erschwinglicher als ihre roten Kollegen vom gleichen Gut. Darum ist zum Beispiel ein Château Mouton-Rothschild Aile d'Argent Blanc als Bordeaux-Vermählung von Muscadelle, Sauvignon Blanc und Sémillon günstiger zu haben als eine rote Variante des Prestigehauses.

Seine wahre Stärke, so sagen auf jeden Fall Kundenstimmen, zeigt französischer Weißwein jedoch am besten in der vergleichsweise einfachen (und dennoch überaus hochwertigen) Landwein-Klasse. Denn hier ist er wunderbar zugänglich, für jeden angenehm und äußerst vielseitig mit köstlichen Aromenspielen. Von wegen Frankreich kann nur Grandezza und Noblesse!