Graves: Weine der Region
Was ist Graves?
Graves ist ein Weinanbaugebiet sowie eine Appellation in der französischen Weinregion Bordeaux. Graves liegt etwa 50 Kilometer südlich der Stadt Bordeaux am Fluss Garonne und gehört zu den ältesten Weinanbaugebieten der Welt. Die alten Römer legten hier bereits im 1. Jahrhundert die ersten Weingärten an. Benannt ist Graves nach dem sehr kieshaltigen Boden, der auf Französisch »terre graveleuse« heißt.
Das Weinanbaugebiet Graves umfasst insgesamt 4.560 Hektar Rebfläche. 3.000 Hektar davon entfallen auf die Appellation Graves, die sich direkt südlich an die Appellation Pessac-Léognan anschließt. Zu den bekanntesten Erzeugern in Graves gehören so legendäre Châteaux wie Haut-Brion, Smith Haut-Lafitte oder die Domaine de Chevalier.
Wird in Graves nur Rotwein produziert?
Obwohl vor allem die Appellation Graves für Rotweine bekannt und beliebt ist, werden dort wie auch im generellen Weinanbaugebiet ebenso Weißweine erzeugt. Wie die Rotweine sind diese in der Regel trocken. Unter dem Namen Graves Supérieures gibt es zudem auch noch liebliche Weißweine.
Welche Trauben kommen in einen Wein aus Graves?
Vor allem die rote Rebsorte Cabernet Sauvignon ist der Star in den Weinen aus Graves. Dicht gefolgt von den roten Trauben Merlot und Cabernet Franc. Meistens werden alle drei Rebsorten für die Bordeaux-Weine aus Graves miteinander verschnitten. Für die Weißweine kultiviert man in der Region vor allem Sauvignon Blanc und Sémillon sowie in kleinen Teilen auch Muscadelle.
Wie schmeckt ein Bordeaux-Wein aus Graves?
Da die Verschnitte für die Cuvées der Châteaux sehr unterschiedlich sind, lässt sich kein einheitliches Geschmacksbild ableiten. Generell kann man aber sagen, dass die Rotweine aus der Appellation Graves sehr gehaltvoll, tief und komplex sind und durch rauchig-fruchtige Noten auffallen. Die Weißweine hingegen beeindrucken oft mit einer wunderschönen Cremigkeit, die dem Ausbau in Holzfässern zu verdanken ist. Die süßeren Graves Supérieures indes sind gehaltvoll, rund und aromatisch.
Wie lange hält ein Wein aus Graves?
Weine aus Graves können zwar bereits in jungen Jahren genossen werden, doch sie sind ebenso für eine kleine Ewigkeit bestimmt. Vor allem die Rotweine können 30 oder noch mehr Jahre gelagert werden, bevor sie ihren Zenit überschreiten. Nicht minder beeindruckend langlebig sind aber auch die Weißweine aus Graves. Diese reifen locker 20 Jahre auf der Flasche. Inzwischen gibt es aber auch immer mehr Bordeaux-Weine aus Graves, die bewusst für einen jungen Genuss kreiert wurden. Sodass sie ihren Trinkhöhepunkt bereits nach fünf oder zehn Jahren erreichen.
Zu welchem Essen passt ein Wein aus Graves?
Bei solch komplexen Weinen darf es auf dem Teller ruhig etwas vollmundiger zugehen. Zu einem roten Gewächs aus Graves passt zum Beispiel rotes geschmortes Fleisch sehr gut. Der große Klassiker ist da ganz ohne Frage ein Bœuf bourguignon. Aber auch eine geschmorte Lammkeule oder Wildgulasch sind ein großer Genuss zu den intensiven und rauchigen Noten dieser Bordeaux-Weine. Die cremigen Weißweine aus Graves begleiten indes sehr gut Geflügel, helles Fleisch und fette Fische wie Lachs, zu denen eine gehaltvolle Sauce gereicht wird.
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