Welche Trauben sind in einem süßen Rotwein?
Prinzipiell kann man aus jeder roten Rebsorte auch einen Rotwein mit süßem Geschmack machen. Winzer bevorzugen allerdings Trauben, die per se bis zur Reife einen hohen Zuckeranteil entwickeln. Das ist bei weißen Rebsorten eher der Fall als bei roten Trauben, die generell auch später reifen. Trotzdem gibt es aber auch im roten Bereich einige Trauben, die sich für die Herstellung für süße Rotweine besonders gut eignen. Zum Beispiel Primitivo aus Süditalien. Oder Zinfandel, wie die Rebsorte in den Vereinigten Staaten genannt wird. In Deutschland setzen Winzer für süße Rotweine gerne auf Trauben wie Portugieser, Regent oder Domina.
Wie wird Rotwein süß?
Wenn ein Winzer einen süßen Rotwein machen möchte, trifft er diese Entscheidung in der Regel bereits im Weinberg. Denn damit die Träubchen so viel Zucker wie möglich bilden können, erntet man sie ein paar Tage oder sogar Wochen später als den Rest. Dabei ist wichtig, dass die Trauben gesund sind und die Beerenschalen unverletzt. Sonst würden sie am Rebstock schimmeln und man könnte keinen Wein mehr daraus machen.
Nach der Lese werden die Trauben gemahlen und mazeriert bevor der Winzer den Most dann abpresst, um diesen zu vergären. Während dieses Prozesses wandeln Hefen den Zucker in Alkohol um. Um einen Rotwein süß zu halten, wird die Gärung an einem bestimmten Punkt unterbrochen. Nämlich dann, wenn sich genügend Alkohol gebildet hat, der Rotwein aber nach wie vor noch viel Restsüße hat. Die Gärung kann ein Winzer übrigens stoppen, indem er den gerade entstehenden Wein entweder auf fünf Grad Celsius herunterkühlt, ihn stark schwefelt oder aber die Hefen direkt herausfiltriert. Er kann aber auch hochprozentigen Alkohol wie etwa Branntwein hinzugeben, um so die Gärung zu stoppen. Dann handelt es sich aber um einen gespriteten Wein.
Darf ein Rotwein zusätzlich gesüßt werden?
Ist ein Wein erstmal fertig vergoren, dann darf in der Europäischen Union nachträglich kein Zucker mehr hinzugefügt werden. Vor oder während der Gärung allerdings schon. Damit süßt man einen Rotwein dann aber nicht. Denn der zusätzliche Zucker soll für einen Anstieg des Alkoholgehalts sorgen, weil die Hefen so mehr »Nahrung« erhalten. Nimmt man dafür traubenfremden Zucker, dann nennt man diesen Vorgang Chaptalisierung. Man kann als Winzer aber auch rektifiziertes Traubenmostkonzentrat (eine farb- und geruchsneutrale, sirupartige Flüssigkeit, die aus Trauben gewonnen wird) verwenden.
Ab wann ist ein Rotwein süß?
Hat ein Rotwein mehr als 45 Gramm Restzucker pro Liter, dann ist er süß. Nur zum Vergleich: Ein trockener Rotwein darf maximal neun Gramm Restzucker haben. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied. Bei einem Rotwein mit dem Prädikat Trockenbeerenauslese oder Eiswein werden die 45 Gramm Restzucker pro Liter aber oft noch bei Weitem überschritten. Diese deutschen Gewächse sind allerdings sehr, sehr selten, da bei uns das Klima so kühl ist, dass die Trauben nur in Ausnahmefällen den dafür erforderlichen Zuckergehalt entwickeln. Anders sieht es da schon in Kanada aus. Dort produzieren sehr viele Winzer einen zuckersüßen roten Icewine.
Ist lieblicher Rotwein süß?
Tatsächlich unterscheidet man zwischen lieblichen und süßen Rotweinen. Ein lieblicher Rotwein hat einen Restzuckergehalt von 12 bis 45 Gramm pro Liter. Möchte sich ein Rotwein süß nennen dürfen, müssen es aber zwingend wie bereits erwähnt mindestens 45 Gramm Restzucker pro Liter sein.
Was ist das Besondere an süßem Rotwein?
Das Besondere ist hier eindeutig der Seltenheitswert. Denn süße Weine werden größtenteils aus weißen Trauben gemacht. Einfach, weil diese mehr Zucker ausbilden als rote Rebsorten. Zudem benötigt der Winzer bei der Produktion von roten Süßweinen wesentlich mehr Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um hier den richtigen Zeitpunkt abzupassen, in dem die Balance von Restzucker und Weinsäure gegeben ist.
Wie erkenne ich einen süßen Rotwein?
Ein süßer Rotwein hat, wenn er nicht gespritet wurde, einen niedrigeren Alkoholgehalt als ein trockener Rotwein. Denn hier wurde schließlich nicht der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt. Generell gilt folgende Faustregel: Je niedriger der Alkoholgehalt, desto süßer der Rotwein. Außerdem kann auch das Prädikat verraten, ob ein Rotwein süß ist. Bei einer Trockenbeerenauslese oder einem Eiswein ist das zum Beispiel immer der Fall.
Wie schmeckt ein süßer Rotwein?
Süß. Natürlich. Aber das ist nicht alles, was einen süßen Rotwein ausmacht. Denn neben der Süße brillieren diese Weine in der Regel mit einer schönen Fruchtigkeit, feinen Gerbstoffen sowie einer lebendigen Weinsäure.
Zu welchem Essen passt Rotwein süß?
Haben Sie schon einmal süßen Rotwein zu pikanten Käsesorten probiert? Ein himmlischer Kontrast für den Gaumen, der einfach köstlich schmeckt! Diese Kombi ist vor allem zu Blauschimmelkäse eine sichere Genussbank. Zu Desserts mit Schokolade passt süßer Rotwein aber ebenso gut wie zu Schokolade pur.
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